Helm! Wofür?!?
Ich schaue mir immer wieder diverse Bilder von Logeinträgen auf geocaching.com an. Vor allem bei T5-Caches, da es dort immer mal wieder interessantes zu sehen gibt. Was ich aber ebenfalls mit Erschrecken festgestellt habe, das sehr wenige Geocacher einen Helm tragen. Das viele bei der teuren Ausrüstung schon am Gurt sparen und auf ein angenehmes Gefühl beim Klettern, sei erstmal dahin gestellt. Das verarbeiten wir vielleicht einmal in einem anderen Thema. 😉
Aber warum wird so oft auf den Helm verzichtet?
- Zu teuer?
- Unbequem?
- Uncool?
In jeder Publikation, in jedem T5-Kletter-Set, usw. gehört der Helm zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Zu teuer kann so ein Helm doch nicht sein. Einfachen Helm bekomme ich schon ab 39 €. Dieser Wert im Gegensatz zu der restlichen Ausrüstung ist ein Witz.
Die heutigen Helme wiegen so gut wie nichts mehr. Je nach Preislage sogar deutlich weniger als ein Wurfbeutel. Und wenn ich an meinem Elios denke, bemerke ich diesen schon nach wenigen Minuten gar nicht mehr.
Oder ist man einfach „uncool“ wenn man einen Helm trägt. Zumindest ist das mein persönlicher Gedanke. Man sieht ja auch viele Radfahrer, die keinen Helm tragen. Am schlimmsten sind Eltern, die ihre Kinder zwingen einen Helm zu tragen, wegen der Sicherheit, und selber keinen Helm auf dem Kopf tragen. Da fasse ich mir einfach nur noch an den Kopf.
Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viele Gedanken über dieses Thema. Es ist ja nicht mein Kopf bzw. Gehirn, dass darunter leiden muss. Aber wie ist denn so oft? Als Vorreiter ist man oft auch Vorbild. Auch wenn man das selber nicht so sieht, aber andere schauen auf einen und sagen: „Guck der hat auch keinen Helm, der macht das doch öfter. Also brauche ich das auch nicht“.
Und warum zum Teufel soll ich jetzt einen Helm aufsetzen? Mir fallen dazu mehrere Gründe ein. Den einen oder anderen Grund habe ich sogar schon Live erlebt.
Beim Einschießen erwische ich einen Ast sehr dämlich und der Wurfbeutel kommt gnadenlos zu mir zurück. Natürlich kann man jetzt sagen: „Dann lern schießen“. Ist für mich aber kein Grund den Helm wegzulassen. Ebenso kann ich mir beim Seileinbau (Wurfbeutel/Seil einziehen) Totholz vom Baum holen. Da sagen wieder welche: „Ich schaue mir den Baum vorher genau an“. Und? beklettert man den Baum nicht, wenn da Totholz rumschwirrt? Kann man immer alle Ecken in so einer Baumkrone einsehen? Wieder kein Grund, den Helm wegzulassen. Des Weiteren weiß ich nie, wo ich evtl. mit meinem Kopf anschlage, sei es beim Aufstieg, bei dem ich vielleicht einen Ast übersehe. Genauso kann mir beim Aufstieg ein Stück Totholz entgegenkommen. Meiner Meinung nach, kann man das zwar alles Schön-Reden, aber ein wirklich vernünftiges und schlagkräftiges Argument gegen einen Helm gibt es nicht.
Und wie sieht es mit dem Bodenpersonal aus? Da halte ich es genauso, als wenn ich selber klettern würde. Bin ich in der Nähe des Baumes, was ich oft bin, denn ich schaue was mein Kletterpartner da oben so treibt, können mir oben genannte Dinge ebenso auf den Kopf fallen. Es wäre auch nicht das erste Mal, das einem Kletterer oben ein Karabiner aus der Hand fällt. Von einem Stück Totholz oder sogar einem Karabiner, möchte ich nicht getroffen werden. Zumindest nicht ohne Helm, denn so ein Stück totes Holz ist schon mal auf meinem Helm gelandet. Nicht allzu groß, aber ich denke, es wäre schmerzhaft geworden.
So, das musste ich mir jetzt einfach mal von der Seele reden schreiben. Natürlich sollte man nicht alles schwarz sehen, aber ein gewisses Gefühl von Sicherheit und Gesundheitsempfinden sollte jeder haben und vor allem anderen zeigen.
Schön, dass das nicht nur mir aufgefallen ist! Unschön, dass es wirklich so häufig vorkommt. Ich kann es auch überhaupt nicht verstehen. Die paar Euro sollten doch wohl drin sein, wenn man schon so viel Geld für die Kletterausrüstung rausgehauen hat!
Viele Grüße 🙂
„Man sieht ja auch viele Radfahrer, die keinen Helm tragen.“
Man sieht sogar viele Autofahrer, die keinen Helm tragen. Und das, wo diese trotz Gurt und Airbag den weitaus höchsten Anteil unter den Verunfallten mit schweren Schädel-Hirn-Traumata stellen.
Der Anteil der Fußgänger und Rafahrer an diesen Verletzungen beträgt ZUSAMMEN etwa 1%, bei ungefähr gleichen Anteilen. Treppensteigen ist besonders unfallträchtig.
Trägst du einen Helm beim Spazierengehen? Und beim Autofahren? Tragen wenigstens deine Kinder einen Helm beim Autofahren? Sicher nicht.
Aber derlei dummes Gelaber auf Basis nicht vorhandener Faktenkentnis ist sogar politikfähig, siehe Ramsauer. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möche.
Michael
Ich habe lange überlegt, ob ich hier antworte oder den Kommentar einfach lösche. Denn ein Vergleich von Äpfel und Birnen ist meist nicht sehr aussagekräftig. Was hat die kinetische Energie damit zu tun, wenn mir etwas auf den Kopf fällt?
Auch ich möchte, ob der obigen Ausführungen, meinen Kopf schütteln!
@ Christoph: Du sprichst mir aus der Seele. Ich versuche ebenfalls durch das konsequente Tragen des Helmes Verletzungen zu vermeiden, egal ob beim Sportklettern oder beim Geocaching!
Dann schau doch mal bitte nach Helmen für kleine Elefeanten wie mich, der Schubert F110/112 (?) passt in H3 noch grad so, aber das ist kein Kletterhelm, geschweige denn mein privater….
Das ist auch so ein Feld, wo die Industrie irgendwie beständig ignoriert, das mir in alle möglichen Richtungen weiter wachsen als die Generationen vor uns.
Gruß
Hightower
Ok, Helmgröße ist so eine Sache. 😉 Wobei Du nun wirklich eine Ausnahmegröße bist. 😀 Ich denke Du wirst in vielen Bereichen (Wathose, etc.) Probleme mit den Größen bekommen.
Der einzige Helm der mir jetzt einfällt, der passen könnte, wäre der Targa von Edelrid.
Grüße
Chris